Porträt der Sammlung des Künstlervereins Malkasten in Düsseldorf. Um 1850, Öl auf textilem Bildträger.
Ikone aus privater Sammlung. Mischtechnik auf Leinwand auf Holztafel.
Staffeleigemälde
Kunst gemalt von der Zeit
Der Begriff Staffeleigemälde umfasst alle "mobilen" Malereien auf textilen oder hölzernen Trägern.
Es ist unvermeidbar, dass die Zeit ihre Spuren hinterlässt. Einerseits führen Licht, Klimabedingungen und Umweltverschmutzung zur Materialalterung. Auf der anderen Seite können der Transport und die schlichte Nutzung Schäden verursachen. Beides beeinträchtigt in der Regel die sogenannte 'Lesbarkeit' eines Kunstwerkes und im schlimmsten Fall auch seine Stabilität.
Ich biete die Konservierung und Restaurierung von historischen, modernen und zeitgenössischen Gemälden an. Als Konservatorin und Restauratorin ist es mein Ziel, sowohl die Werke in ihrer Existenz zu sichern als auch die künstlerische Intention wahrnehmbar zu machen. Die konservatorischen Behandlungen zielen zunächst darauf ab, die Originalsubstanz zu festigen, um weiteren Materialverlust zu vermeiden sowie schädliche Verschmutzungen und mikrobielle Kontaminationen zu entfernen. Die anschließende Restaurierung zielt auf die Wiedererlangung eines klar lesbaren und ausgewogenen Erscheinungsbildes ab, welches dennoch den gealterten Charakter des Gemäldes – seine "Patina" zu erhalten sucht.
Wenn eine der folgenden Aussagen auf Ihr Gemälde zutrifft, leidet es höchstwahrscheinlich an charakteristischen Zustandsveränderungen oder Schäden, die die Konsultation eines Restaurators lohnenswert machen:
Dem Gemälde fehlt es an Farbintensität und es wirkt dunkel oder gelblich-bräunlich.
Partien der Malschicht fehlen bereits, oder Sie stellen fest, dass lose anhaftende Farbschollen verloren zu gehen drohen.
Deformationen wie Beulen oder Risse in Leinwand oder Holztafel gefährden das Gemälde.
Mikrobielle Kontamination wie Schimmel oder Insektenbefall kann beobachtet werden.
Die Hauptschritte von Konservierung & Restaurierungsbehandlungen
"Konservieren" bedeutet, etwas zu bewahren, was noch existiert. "Restaurieren" bedeutet hingegen, etwas zurückzuholen, was verloren gegangen ist. Während konservatorische Behandlungen für den substantielle Erhaltung eines Kunstwerks unerlässlich sind, haben restauratorische Maßnahmen einen ästhetischen Charakter. Der Verzicht auf restauratorische Maßnahmen gefährdet ein Objekt folglich nicht akut, verhindert jedoch meist eine ungestörte Wahrnehmung des Kunstwerks. In der Regel sind restauratorische Eingriffe daher wünschenswert.
Die Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten werden immer von einer Text- und Fotodokumentation begleitet. Diese Dokumentation hält Fakten über die Geschichte des Objekts und seine Materialität fest. Darüber hinaus gibt sie Auskunft über die durchgeführten Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten. Vor-, Zwischen- und Endzustandsfotografien ermöglichen es, diese spezifischen Vorgänge nachzuvollziehen. Die Dokumentation ist auch für mögliche zukünftige Restaurierungen von Bedeutung. Sie enthält in der Regel auch Empfehlungen für die Konservierung des Kunstwerks.
Die Bildträger bestehen in der Regel aus organischen Materialien, die aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaften auf Feuchtigkeitsschwankungen mit Volumenvergrößerung oder -verkleinerung reagieren. Die oft recht starre Bildschicht kann diesen Bewegungen nicht unbedingt folgen. Als Folge können wir in der Regel die Bildung feiner Risse - ein Craquelénetz - beobachten. Im schlimmsten Fall führen diese entgegenwirkenden Dynamiken im Laufe der Zeit zu Delaminationen, Abhebungen oder sogar zum Totalverluste von Malschichtpartikeln.
Jeder Konservierungs- und Restaurierungsmassnahme sollte daher das Festigen von Delaminationen oder loser Malschicht vorausgehen.
Oberflächenreinigung bedeutet die gezielte Entfernung von Staub und, falls vorhanden, mikrobieller Kontamination von der Vorder- und Rückseite eines Gemäldes. Sie dient der Verbesserung des Erscheinungsbildes eines Gemäldes und vor allem der Konservierung des Objektes, da Verschmutzungen sowohl die Alterung des Materials als auch das mikrobielle Wachstum begünstigen.
Der Zustand des Bildträger (z.B. eine Leinwand oder eine Holztafel) beeinflusst wesentlich das Gesamtbild eines Gemäldes. Dellen und Risse in der Leinwand oder Brüche im Holz und offene Fugen. All diese Phänomene stören nicht nur das Aussehen des Objekts, sondern gefährden auch erheblich seine Stabilität.
Aus diesem Grund ist die Behandlung der Rückseite von großer Bedeutung. Bei Leinwandgemälden reicht sie von der obligatorischen Staubentfernung über das Planieren von Verformungen im Gewebe, das Schließen von Rissen oder Löchern in der Leinwand und im Extremfall der Doublierung des Gemäldes. Bei Tafelbildern sind die Stabilisierung von Rissen und die Fixierung von geöffneten Fugen geeignete Behandlungen für strukturell destabilisierte Tafeln.
All diese Maßnahmen sind notwendig, um die Stabilität der BIldträger wiederzuerlangen und damit die Malschicht zu schützen.
Ein vergilbter Firnis verfälscht die ursprüngliche Farbintensität eines Gemäldes. Sowohl der Tiefeneindruck als auch die Variabilität der Farbnuancen werden in der Regel stark reduziert.
Vermeintliche Firnisschichten können sich aber auch als vom Künstler beabsichtigte Patina oder Endlasur entpuppen. Dies zu unterscheiden, ist nicht einfach, und sollte daher Fachleuten überlassen bleiben. Nach einer gründlichen Untersuchung kann ein Restaurator entscheiden, ob ein Firnis vorhanden ist und entfernt werden könnte.
Genauso störend wie ein stark vergilbter Firnis können Übermalungen sein, die Teile noch originaler Malerei überdecken.
Die Durchführbarkeit der Enfernung von Firnis und Übermalungen wird immer durch das Testen verschiedener Mittel und Verfahren überprüft. Nur wenn ein geeignetes Verfahren ohne Beschädigung der Malschicht ermittelt wird, kann eine Abnahme durchgeführt werden.
Bei der Restaurierung von Gemälden sollte immer der gealterte Zustand des Werkes berücksichtigt werden. Ein Gemälde sollte daher nach der Restaurierung nicht wie neu aussehen. Dennoch sollten Schäden in der Malschicht, die entweder die Substanz gefährden oder die Lesbarkeit und Wahrnehmung des Gemäldes beeinträchtigen, durch das Kitten und Retuschieren von Fehlstellen behandelt werden.
Durch das Aufbringen von Kittmassen können die vorhandenen Fehlstellen wieder auf das Niveau der umgebenden Malschicht gebracht werden. Kittungen sind daher Voraussetzung für eine erfolgreiche farbliche Integration von Beschädigungen in die Malschicht.
Als Restauratoren können wir mit wenigen Mitteln Ihrem Gemälde zu seiner authentischen Brillanz verhelfen und Sie beraten, in welchem Umfang ein Eingriff angebracht ist.